Blog über mein Auslandssemester in Taiwan vom 13.02.12 - 22.06.12

Wednesday, March 28, 2012

Sightseeing: Taipei 101: Taipei von oben

Im Jahre 2004 war der Taipei 101 das höchste Gebäude weltweit und hatte das höchste benutzbare Stockwerk. Um dort hinauf zu kommen benötigt man ein Ticket mit einer Nummer um sich anstellen zu dürfen. Nach einer kurzen Wartezeit (ohne das peinliche Andenkenfoto zu machen) kamen wir nach geschätzten 10 Sekunden im 89. Stockwerk an. Von dort aus hatten wir eine sehr gute Sicht auf Taipei (obwohl die Stadt immer etwas diesig ist). Ach ja, für die Maschinenbauer: In dem Turm befindet sich ein  kugelförmiger Schwingungsdämpfer mit 5,5m Durchmesser aus Stahl (Gewicht: 730 Tonnen). Für die Geisteswissenschaftler: Das sieht aus wie eine Diskokugel ohne Glitzer (;-)).
Die Taiwanesen haben es sich natürlich nicht nehmen lassen auch dies mit Kitsch zu belasten und daraus ein damperbaby als Maskottchen gemacht.

Viele Grüße
Marc und Christina


Taipei 101 von unten.

Die "Diskokugel".

Ausblick von oben auf Taipei.

Marc und das damperbaby.

Der 101 bei Nacht.



Friday, March 23, 2012

Fahrrad fahren in Taiwan

Fahrradfahren ist in Taiwan sehr beliebt. Dies liegt nicht zuletzt an dem Fakt, dass der bekannte Fahrradhersteller Giant eine taiwanesische Firma ist und auch hier produziert. Dies führt angeblich dazu, dass Sport-Fahrräder hier in Taiwan sehr günstig sind. Wenn man sich umschaut mag man dem gerne Glauben schenken (90 % aller Rennradfahrer fahren hier mit Ultra-High-End Bikes rum), doch fand ich die Preise in den Giant-Shops hier nicht wirklich besser als in Deutschland. Trotz der Beliebtheit sind nur wenige Taiwanesen dem Fahrradfahren wirklich mächtig, da man dies nicht unbedingt im Kindesalter lernt (hier lernen viele teilweise erst als Student wie man Fahrrad fährt). Dies führt bei vielen Studenten zu den immer wieder lustig anzusehenden hektischen Ruderbewegungen mit dem Lenker beim plötzlichen Auftauchen eines Hindernisses. Bisher wurde ich als Fußgänger aber zum Glück noch nicht umgefahren ;)

Da es in der Stadt direkt nur wenige Möglichkeiten zum Radfahren gibt hat die Regierung einen Fahrradweg entlang des Tamsui River gebaut, welcher sich von Nord nach Süd durch Taipei schlängelt. Entlang der Flußes befinden sich häufig sog. Riverside Parks mit vielen Sportmöglichkeiten. Neben den gewöhnlichen Stadtparks kann man die Gegend um den Fluß also durchaus als grüne Lunge der Stadt bezeichnen. Entlang des Radweges befinden sich alle paar Kilometer Fahrradläden (wahrscheinlich von der Regierung finanziert), wo man sich ein Rad ausleihen kann.

Da bei uns direkt in der Nähe ein Verleih ist, habe ich mir gestern (das Wetter war genial) mit einem Bekannten mal ein Rad ausgeliehen und einen kleinen Ausflug entlang des Tamsui River gemacht. Wir haben zwei relativ neuwertige Mountainbikes bekommen, welche auch in einem guten Zustand waren. Für zwei Stunden hat jeder von uns dafür 1 € bezahlt. Leider hatten die Räder auch ihre Schattenseite. Aufgrund der doch etwas geringeren durchschnittlichen Körpergröße der Taiwanesen waren die Räder doch etwas klein. Selbst als ich den Sattel auf das Maximum rausgezogen hatte, war mir das Rad noch ein wenig zu klein. Für zwei Stunden ließ sich das aber aushalten.


Fahrradweg entlang des Tamsui River.

Mein Kinderrad ^^.

Sightseeing: Tamsui

Tamsui ist ein District, welcher im Norden von Taipei in der Nähe der Küste liegt. Der Name stammt von dem nahegelegenen Fluss, welcher sich von der Nordküste Taiwans bis weit hinter Taipei zieht. Letzten Freitag war hier super Wetter, weshalb ich mal wieder die Chance genutzt habe einen kleinen Ausflug zu machen. Tamsui lässt sich übrigens wie viele Sachen hier problemlos mit der MRT erreichen.

Nach meiner Ankunft habe ich zuerst einmal das Visitor Information Center aufgesucht und mir eine Karte von Tamsui geholt. Diese Center gibts irgendwie an fast allen bekannten Orten, meisst sogar direkt bei der MRT-Station. Die Karten enthalten neben (manchmal leider etwas zu abstrakten) Karten der Umgebung oft auch Tipps und eine Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Damit ist ein Blick in den Reiseführer oftmals nur noch zum Ausspähen spezieller Tipps notwendig.

Was mir direkt nach meiner Ankunft auffiel ist die ungewöhnlich frische und saubere Seeluft, die mir mit einer sanften Brise ins Gesicht wehte. Wer Deutschland gewöhnt ist, für den wird die Luft in Tamsui wahrscheinlich nichts Besonderes sein. Nach über einem Monat in Taipei habe ich jedoch die Luft sehr zu schätzen gewusst.

Zu sehen gibts hin Tamsui neben einem alten Fort (wurde von den Engländern benutzt) auch noch eine kleine Universität (wirklich winzig im Vergleich zur NTU), die Flußpromenade sowie eine Gedenkstätte, welche an einen kanadischen Arzt erinnert, welcher hier die erste Schule (Oxford College) erbauen ließ. Nach dem Abklappern der bekanntesten Sehenswürdigkeiten wollte ich am Nachmittag eigentlich noch mit einer Fähre auf die andere Flußseite fahren, doch habe ich diesen Plan schnell wieder verworfen, als ich die Menschenmassen an den Bootsanlegern gesehen habe. In den Einkaufsstraßen wurde es dann auch sehr schnell extrem voll (auch die letzten Leute aus Taipei mussten mittlerweile aus dem Bett gefallen sein), weshalb ich mich wieder auf den Rückweg gemacht habe. Zudem wurde der Himmel am Nachmittag sowieso immer bewölkter.

Eine lustige Geschichte zum Thema taiwanesische Hilfsbereitsschaft (damit wird jeder Reisende früher oder später konfrontiert) gibts auch noch: Aufgrund der, wie bereits gesagt, doch recht abstrakten Karte aus dem Visitor Information Center musste ich ein paar taiwanesische Jugendliche nach dem Weg fragen. Nach einer gewissen Anzahl von nett gemeinten Erklärungsversuchen habe ich mich dennoch mit einer gewissen Unsicherheit auf den Weg gemacht. Nach ca. 400 m Fußweg war ich gerade dabei mich an einer Sehenswürdigkeit kurz auszuruhen, da sehe ich wie einer der Jugenlichen von vorhin hinter mir her kommt und mich anspricht. "Er könnte mir den Weg auch gerne zeigen, weil er jetzt sowieso nichts zu tun hätte". Bevor ich in meiner Verblüffung auch irgendetwas sagen konnte war er bereits auf dem Weg und deutete mir an ihm zu folgen. Was folgte war eine wirklich interessante Unterhaltung. Nach Erreichen der Sehenswürdigkeit trennten wir uns dann wieder. Wie sich später rausstelte war er übrigens Student und kein Jugendlicher mehr (ich hätte ihn doch glatt auf 15 geschätzt)...


Uferpromenade.

Britisches Fort.



Oxford College.


Nachmittags wurde es voll.




Saturday, March 17, 2012

Sightseeing: Taipei Zoo

Am Freitag hat sich das Wetter von einem Tag auf den anderen rapide gebessert. Es war Sonnenschein, klarer Himmel und um die 26° C. Ideal also um einen Ausflug in den Zoo zu machen. Da ich Freitags sowieso immer frei habe hat das auch gut gepasst.

Der Zoo ist einfach mit der MRT zu erreichen und kostet ca. 77 Cent Eintritt. Merkwürdig, da die Anzahl und Vielfallt der Tiere doch schon recht beachtlich ist. Am Interessantesten war das Insektenhaus sowie das Reptilienhaus. Letzteres hatte auch die berühmte 100 pace snake, welche die giftigste Schlange Taiwans ist. Da der überwiegende Teil der Besucher aus Schulklassen bestand, hatte ich zeitweise das Gefühl, dass ich eine deutlich größere Attraktion darstellte als die Tiere im Zoo. Ein Mädchen war sogar so dreist und hat vor meinen Augen einfach ein Bild von mir gemacht (wtf??).

Beim Mittagessen war ich leider so dumm und habe mir eine Fanta bestellt. Anscheinend benötigen die Insekten hier keinen Tag um sich von kalten Regenwetter auf Sommer umzustellen, denn es dauerte keine 5 Minuten da kam bereits die erste Wespe. Zuerst habe ich es garnicht bemerkt, aber als das taiwanesische Mädchen an meinem Tisch plötzlich schreiend aufsprang und sich vom Tisch entfernte erblickte ich die Wespe, welche langsam an meinem Strohhalm entlang krabbelte. Ihr Freund war da schon mutiger, denn er wich beim Aufspringen nur auf einen Abstand von 1 m von meinem Tisch zurück. Anscheinend sind es aber die Wespen hier nicht gewöhnt, dass man sie attackiert (wie auch, wenn alle Leute Angst haben). So war es relativ problemlos möglich das Insekt mit einem gezielten Schlag mit dem Plan des Zoo's zu erschlagen. In dem Moment fühlte ich mich wie Superman und Batman gleichzeitig, was meine vorherige Degradierung zu einer Attraktion wieder wettmachte.

Im Insektenhaus gabs Schmetterlinge "zum Anfassen".


Obi Wan Kenobi.

Wer findet das Krokodil?

Schildkröten.



Friday, March 16, 2012

Chinesische Massage

Ein Bekannter aus meinem Chinesisch-Unterricht hatte mich vor kurzem darauf hingewiesen, dass man hier in Taiwan relativ günstige chinesische Massagen bekommt. Er hätte das schon oft ausprobiert und auch schon ein gute Praxis gefunden.

"Eine Massage wär doch was feines", dachte ich mir und so bin ich am Donnerstag Abend nach dem Sport mal zu der besagten Praxis gefahren. Auch die unzähligen Berichte von Bekannten à la "das kann aber wehtun" oder "mach das besser nicht" konnten mich nicht davon abhalten. Nach einer kleinen Busfahrt und einer Treppe später befand ich mich in der Massagepraxis. Eine andere Welt, fernab von der Hektik die ein Stockwerk weiter unten auf den Straßen herrscht. Nach einer Begrüßung durch die Besitzerin und dem Überprüfen des Angebots entschied ich mich für eine halbstündige Rückenmassage. Kosten ca. 10 €.

Der Masseur war ein Chinese, der leider nur gebrochen Englisch sprechen konnte. Es reichte aber, um ihm klarzumachen, dass ich einen verspannten Rücken habe und daher gerne eine Rückenmassage hätte. In der nächsten halben Stunde habe ich jeden einzelnen Wirbel in einer Weise gespürt, wie es noch nicht zuvor erlebt habe. Am Anfang hat es sogar geknackst, worauf ich mir schon ernsthafte Sorgen um meinen Rücken gemacht habe. Das Schlimmste war aber der Schmerz! Der war teilweise schon recht heftig, was wohl auch der Grund für die vielen Warnungen meiner Bekannten war. "Hier gehst du nie wieder hin" habe ich mir noch während der Massage gedacht, sofern es die Schmerzen zugelassen haben. Nach der Massage wich das Schmerzgefühl allerdings einer unglaublichen Entspannung in der Rückengegend. Ich glaube ich habe mich noch nie so entspannt gefühlt. Mein Rücken war viel beweglicher und war auch nicht mehr verkrampft. Nach einer kurzen Unterhaltung mit der Inhaberin mit dem Masseur bekam ich auch gleich noch eine Diagnose erstellt: "Drink less beer and sleep more!". Ob die Diagnose anders ausgefallen wäre, wenn ich nicht erwähnt hätte, dass ich aus Deutschland komme, kann ich leider nicht sagen. Nach einem freundlichen xiexie und zaijian machte ich mich dann deutlich entspannter auf den Weg zurück ins Dorm.

Fazit: Wenn man die halbe Stunde Schmerzen überlebt ist es einen Besuch wert. Falls man eine niedrige Schmerzgrenze besitzt rate ich allerdings von der Massage ab.

Traditionelle chin. Massage (Tuina).

Tuesday, March 13, 2012

La cuisine de ilha formosa Prt. 3

You can fry anything!

Diesen Spruch haben sich die Taiwanesen sehr zu Herzen genommen, weshalb sich der nächste kulinarische Tip rund um die Friteuse dreht.

In Taiwan kann man nämlich überdurchschnittlich viele Lebensmittel frittiert kaufen. Die Sachen werden meisst in Straßenständen oder kleineren shops zum Verkauf angeboten. Man wählt vorher aus, was man frittiert haben möchte und wie stark das Ganze gewürzt werden soll. Danach folgt dann meisst 1 min. warten worauf man dann die frittierten Lebensmittel in einer Tüte und einem Spieß als Snack zum Mitnehmen erhält. Ich habe bisher schon einiges ausprobiert (Tintenfisch, Pilze, Huhn, irgendein komischer Kuchen, süße Kartoffeln) und muss sagen, dass mir das Meiste auch gut geschmeckt hat. Ja klar, ist ja auch frittiert ^^

Ganz besonders bekannt in Taiwan ist frittiertes Hühnchen (ji pai, 雞排). Dabei handelt es sich meist um ein schnitzelähnliches Stück von einem Huhn, was in der Friteuse als Ganzes frittiert wird. Man erhält diese Spezialität entweder als "Snack" zum Mitnehmen an irgendwelchen Straßenständen oder in Straßenrestaurants mit diversen Beilagen. In Letzterem wird das "Schnitzel" dann aber in kleine Streifen geschnitten. Eigentlich schmeckt das Gericht ziemlich gut. Gewöhnungsbedürftig finde ich jedoch, dass das Stück von Huhn eben auch alles enthält, d. h. inkl. Knorpel und Knochen. Das ist oft eine Glückssache welchen Teil man gerade erhalten hat ^^




Fried sweet potatoes.

Fried Mushrooms.


Fried radish cake.


Fried Chicken (ji pai, 雞排).





Monday, March 12, 2012

It's raining again...

Oh it's raining again, oh no my love's at an end.
Oh no it's raining again, and you know it's hard to pretend
Oh no it's raining again, too bad, I'm losing a friend
Oh no, it's raining again, oh, will my heart ever mend


Also ehrlich gesagt habe ich mir das Wetter in Taiwan etwas anders vorgestellt. Nach zwei Wochen Regen, welche mal kurz durch zwei Sonnentage unterbrochen wurden, werde ich hier langsam depressiv. Kein Wunder, dass es hier Geschäfte gibt, die nur Regenschirme verkaufen.


Umbrella shop.

Ein bisschen Hoffnung gibt es aber noch, dass der Sommer wieder besser wird. Wenn es dann erstmal warm wird, werde ich mir wahrscheinlich wieder die Regentage zurückwünschen.


Saturday, March 10, 2012

Essen auf der Toilette

Man sagt ja immer, dass man in Japan die Verrücktesten Dinge erleben kann. Was ich allerdings letzte Woche in meinem Reiseführer entdeckt habe, hat mich doch nachdenklich gemacht, denn die Taiwanesen scheinen den Japanern diesbezüglich wahre Konkurrenz zu machen.

Wer wollte nicht schonmal auf einer Toilette sitzen und dabei einen Hot Pot aus einem toilettenförmigen Behälter essen? Das ist in Taipei ohne Probleme möglich. Dazu gibts noch eine Cola in einem Mini-Urinal, natürlich mit Strohhalm. Modern Toilet nennt sich das Restaurant sowie die gleichnamige Restaurantkette, welche sich mittlerweile über ganz Taiwan und Hong Kong ausgebreitet hat. Alles in dem Restaurant ist dem Badezimmer entnommen. Man sitzt auf Toiletten, isst von Tischen, welche aus Badewannen bestehen und an der Wand befinden sich Duschköpfe. Am Lustigsten ist aber das Essen, was in einem toilettenförmigen Plastikbehälter kommt.

Ich war letzte Woche mit einem Bekannten dort und fand es extrem lustig. Das Essen war preislich sowie geschmacklich in Ordnung. Man muss sich nur an die Dekoration etwas gewöhnen. Habe sogar alles gegessen, auch wenn das Eis dann doch einige Überwindung gekostet hat (wohl auch wegen dem Geschmack).

Stilvolle Dekoration.

 
Der Tisch mit Stühlen zum Essen.


Lecker.


Essen aus der Toilette.


Was? Das soll ich essen?


Thursday, March 8, 2012

Sightseeing: Yangmingshan National Park Prt. 1

Wie schön ist es doch wenn man einen Nationalpark direkt vor der Haustür hat! Dies können alle Einwohner von Taipei sagen, denn der Yangmingshan Nationalpark befindet sich nur einer halbe Stunde Busfahrt von Taipei entfernt. Zahlreiche Aktivitäten (Hot Springs, Wandern,...) locken viele Leute besonders am Wochenende dorthin.

Ich war letzten Sonntag mit ein paar Bekannten dort. Mit dem Wetter hatten wir dabei wirklich Glück. Es war Sonnenschein und um die 25° C. Um den ganzen Park zu sehen benötigt man wohl mehrere Tage. Wir haben uns überwiegend in dem Yangming Park aufgehalten, welcher der Stadt Taipei gehört. Dort sind jede Menge Blumen ausgestellt. Da zurzeit Frühling ist,  gab es sogar die berühmten Cherry Blossoms zu sehen, welche man aus vielen japanischen Filmen kennt.

Hier mal ein paar Impressionen:


Blume.



Cherry Blossoms.

Yangming Park.




你好! 我叫馬安德.

Am Montag hatte ich die erste Stunde meines Chinesischkurses. Da ich in der Night Class bin, ist der Unterricht nur zwei Mal pro Woche. Dafür aber Abends und je drei Stunden pro Termin. Ich bin zum Glück in den Anfängerkurs gekommen (da wollte ich auch hin). Somit kann ich das Ganze erstmal etwas ruhiger angehen lassen.

Meine Lehrerin heisst YingYing und ist mit 28 Jahren noch relativ jung. Sie versucht uns die Sprache möglichst lebendig und spannend zu vermitteln, was ich deutlich angenehmer finde als stur das Textbuch durchzuarbeiten. So haben wir in der ersten Stunde erstmal nur Alltagssätze in pinyin gelernt, sodass wir zumindest die Möglichkeit haben uns selbst auf Chinesisch vorzustellen. Gestern haben wir dann noch die Zahlen von 1-100 mit den Schriftzeichen gelernt und auch unsere chinesischen Namen. Ich muss zugeben, dass ich echt froh bin bereits mal Chinesisch gelernt zu haben (Danke Herr Wang :) ), sodass es mir nun deutlich einfacher fällt die Aussprache und Wörter zu zu meistern. Für einen kompletten Anfänger ist meiner Meinung auch das Tempo in dem Kurs zu hoch. Zudem sind Erklärungen der Lehrerin leider oft unzureichend und knapp. Ein anderer Deutscher, welcher auch in meinem Kurs ist, ist da derselben Meinung.

Naja, ich bin ja mal gespannt wieviel ich wirklich nach einem Semester sprechen kann. Viel wird es wahrscheinlich immer noch nicht sein, weshalb ich mir wohl auch einen Sprachpartner suchen werde.

Thursday, March 1, 2012

Sick in bed...

Irgendwann musste es ja passieren, aber dass es so schnell geht? Nach gerade mal zwei Wochen in Taiwan bemerkte ich am Montag Abend ein Kratzen im Hals und bekam Abends sogar Schüttelfrost. Dienstag verschlechterte sich mein Zustand nochmals und ich hatte bereits leichtes Fieber. Nach weiterer Verschlechterung habe ich dann gestern beschlossen am heutigen Donnerstag den Campusarzt aufzusuchen.

Der Besuch im Health Center war ziemlich problemlos. Es gab englischsprechendes Personal und die Wartezeit hielt sich auch in Grenzen. Der Doktor war auch sehr nett, auch wenn er eine Mischung aus Freundlichkeit und Hektik vermittelte, welche man eher von den LIDL-Kassiererinnen aus Deutschland kennt. Das ist aber wohl auch die einzige Möglichkeit mit dem Andrang an Patienten umzugehen.

Nach einem kurzen Blick in meinen Rachen und der Beschreibung meiner Symptome machte er auch gleich seine Diagnose: Mandelentzündung. Er verschrieb mir gleich drei Medikamente, u. A. auch ein Antibiotikum, welche ich nach einer kurzen Wartezeit bereits im Health Center abholen konnte. Zudem bekommt jeder Patient nur genau soviel Pillen/Hustensaft etc. wie er bis zu seinem nächsten Termin/Genesung benötigt. Somit wird das in Deutschland übliche Ansammeln von unzähligen Medikamenten im eigenen Haus verhindert. Insgesamt hat alles incl. Beratung umgerechnet ca. 5 € gekostet (ich habe extra mehrmals nachgefragt). Da kann man also wirklich nichts sagen.

Lotto mal anders

Wie in fast jedem anderen Land darf natürlich auch in Taiwan eine Lotterie nicht fehlen. Das Modell hier unterscheidet sich aber z. T. sehr stark von dem aus Deutschland: Sobald man nämlich etwas kauft und dafür einen Kassenbon erhält, nimmt man automatisch an der Lotterie teil. Auf jedem Kassenbon befindet sich dazu eine 8-stellige Nummer, welche die persönliche Lottonummer darstellt. Alle zwei Monate werden dann die Gewinnernummern veröffentlicht. Der Gewinn reicht dabei von 200 NT$ (ca. 5 €) für 3 richtige Ziffern bis hin zu 10.000.000 NT$ (ca. 250.000 €) für die exakte Gewinnnummer. Eigentlich würde ich ja niemals für Lotto Geld ausgeben (ich kenne die Gewinnwahrscheinlichtkeit) aber in diesem Fall hat sogar mich das Lottofieber gepackt :)


Kassenbon mit persönlicher Lotterienummer.

Typischer Anblick nach zwei Monaten Kassenbonsammeln.

Geschäft der Taiwan Lottery.